Ganz wichtig vor dem Beginn des Refs, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Krankenversicherung. Es stellt sich die Frage: gesetzlich oder privat? Diese Frage
ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn beides hat Vor- und Nachteile. Als Referendar seit ihr grundsätzlich als deutscher Staatsbürger verbeamtet (NRW). Die private Krankenversorgung wird
vom Staat bezuschusst, sodass ihr mit der privaten Versicherung grundsätzlich erstmal billiger wegkommt. Wer sich allerdings privat versichern möchte, muss zunächst an den Gesundheitsfragen der
Krankenkassen vorbei. Wer diese nicht "besteht" wird durch die privaten Krankenkassen gar nicht versichert. Besonders pingelig sind die Krankenkassen bei Psychotherapien, Asthma und anderen
chronischen Erkrankungen. Schaut vorher auf den Internetseiten der Krankenkassen nach, welche Zeitäume rückwirkend abgefragt werden. Hattet ihr vor 4 Jahren zum Beispiel eine schwere Operation
oder eine Psychotherapie und es wird ein Zeitraum von fünf Jahren abgefragt, dann tut euch selber einen gefallen und fragt bei dieser Krankenkasse gar nicht erst an. Wartet lieber ein Jahr bis
die Operation oder die Therapie nicht mehr in den Abfragezeitraum fällt, ansnsten riskiert ihr, dass euch niewieder eine private Krankenkasse versichert.
Die Gesundheitsfragen sind sehr umfangreich und dies kann schnell dazu führen, dass die Krankenkasse doch etwas findet, das Zuschläge rechtfertigt.
Im Referendariat ist die private Krankenversicherung mit 70 - 100 Euro monatlich noch recht günstig. Später steigt der Betrag dann deutlich an.
Versichern müsst ihr bei der privaten Krankenversicherung nur 50%, denn die anderen 50% werden vom Staat durch die sogenannte Beihilfe abgedeckt. Ihr macht also mit der privaten Krankenversicherung einen Vertrag über 50% Versicherung. Wenn ihr dann erkrankt, müsst ihr die Rechnungen, die euch der Arzt schickt an zwei Stellen einreichen. Zum einen bei der privaten Krankenversicherung und zum anderen bei der Behilfestelle. Beide Stellen zahlen dann jeweils die Hälfte der Kosten. Diese werden auf euer Konto überwiesen und müssen von euch selber dann an den Arzt gezahlt werden. Die Rechnungen können übrigens auch bei beiden Stellen via App eingereicht werden. Das geht sehr schnell und unkompliziert.
Wer sich Im Referendariat gesetlich versichert, kommt leider nicht so günstig weg, weil er die vollen Kosten der Krankenversicherung zahlen muss. Dafür hat man aber weniger Stress und muss Rechnungen nicht ständig einreichen. Zudem besteht das Problem, dass man aus einer privaten Versicherung nicht mehr so schnell herauskommt, auch wenn man nach dem Referendariat nicht mehr verbeamtet ist und keine Beihilfe mehr erhält. Das kann dann schnell mal teuer werden. Befreit werden kann man nach dem Ref aus der privaten Versicherung nur, wenn man einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht. Dies ist, soweit ich weiß, der einzige Weg aus der Privaten.
Ich habe mich für die Private entschieden, da diese insgesamt günstiger für mich ist. Am Ende muss man sich dann aber selber ausrechnen, welche Krankenversicherung die günstigere/sinnvollere Lösung ist.
Bevor ihr eine Versicherung abschließt, ist es immer ratsam sich mit den jeweiligen Tarifen auseinanderzusetzen. Die Versicherungen sind sehr individuell und man sollte die Versicherung wählen, die am besten zu einem passt. Ich persönlich habe mich für die DBV (AXA), weil der Tarif günstig war, für mich wichtige Aspekte im Tarif inkludiert waren und nur die letzten drei Jahre meiner Krankengeschichte abgefragt wurden. Hier* könnt ihr euch die Tarife der AXA anschauen. Schaut am besten selber, welche Krankenversicherung zu euch am besten passt.